Die Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen ist ein sehr spezielles Thema mit vielen Facetten und Fallstricken. Gleichzeitig ist es häufig das Thema, das über das Wohl und Wehe, kurz, über das Fortbestehen des Betriebs, auch in den kommenden Jahrzehnten entscheidet. Dementsprechend hoch sind die Sorgen und Erwartungen aller Beteiligten an den Prozess und seinen Ausgang - der Druck ist hoch.
Am Nachfolgeprozess beteiligt sind weit mehr Personen, als nur Inhaber und Nachfolger. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Anwohner und häufig auch ganze Dörfer oder Orte beobachten, wie sich die Dinge im Unternehmen entwickeln, sind sie doch alle mehr oder weniger direkt vom Ergebnis betroffen.
Im Folgenden werden die häufigsten Fragen und Probleme aufgeführt und Lösungsansätze beschrieben, damit Ihre Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen einen guten Ausgang findet.
Die Auswahl des Startzeitpunkts der Nachfolgeplanung ist schon der erste Schritt, der häufig erste Probleme verursacht. Mit spätestens sechzig sollte ein Inhaber bewusst in den Nachfolgeprozess starten, mit dem Ziel, ihn innerhalb der nächsten 3-7 Jahren vollständig abzuschliessen.
Ein zu später Start verursacht:
Unterschiedliche Erwartungshaltungen und fehlende Kommunikation dazu zwischen Inhaber und Nachfolger lassen die Kluft im Laufe des Nachfolgeprozesses immer größer werden. Die Erwartungen werden so enttäuscht, die Enttäuschung führt zu erneut zu Reaktionen, die wiederum Erwartungen enttäuschen - bis die gegenseitigen Haltungen und Einstellungen so verhärtet sind, dass die Nachfolge scheitert. Und das alles, weil zu Beginn nicht darüber gesprochen wurde, wie sich jeder den Prozess vorstellt und was ihm oder ihr dabei wichtig ist.
Inhaber und Nachfolger haben jeweils viele Rollen. Die am Besten eingeübte, ist die zwischen Elternteil und Kind. Diese Rolle hat in einem geschäftlichen Umfeld nichts zu suchen.
Das tatsächlich zu leben und die Familienrollen im Unternehmen abzulegen, ist allerdings fast eine Aufgabe für Heilige. Aber das Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und sich das Rollenthema immer wieder vor Augen zu führen, wenn es Probleme gibt, die auf die Rollenvermischung zurückzuführen sind, hilft dabei, den Prozess der Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen sauber umzusetzen.
Viele meiner Kunden umgehen die Themen "Gehalt des Nachfolgers", "professionelle Unternehmenswertermittlung", "Kaufpreisdefinition", "Erbschaftsregelung", "Steueroptimierung" und "Altersvorsorge" aufgrund der Familiensituation, in der diese Geldthemen keinen Platz finden.
Das ist so, als drehe man sich pfeifend mit dem Rücken zum gerade eben losgeworfenen Boomerang. Nur, dass statt einer Gehirnerschütterung ein sehr viel länger andauernder Familienzwist das Ergebnis sein wird.
Geld- und Finanzthemen gehören bei einer guten Nachfolge auf den Tisch - gerne mit einem Glas Wein, aber unvermeidbar und am Besten extern begleitet durch Fachleute, die nicht die erste Nachfolge steuern.
Familien in Nachfolgesituation ist es oft unangenehm, Außenstehenden zu erzählen, dass es Probleme und Streit gibt. Das passt oft nicht zum Bild des erfolgreichen Familienunternehmens und dann wird weiter gemacht, bis sich die emotionalen Zahnräder so weit ineinander verdreht haben, das nach dem Dauerknirschen völliger Stillstand herrscht.
Diese Familienprobleme gehören nach außen. Eine gute Beratung berät absolut neutral und vertraulich. Sie soll einen sicheren Ort für Inhaber und Nachfolger bieten, in dem faire und gute Lösungen entstehen, die die Nachfolge erfolgreich machen und den Familienfrieden sichern
Familienrollen im Unternehmen abzulegen gelingt fast nur Heiligen - aber das Bewusstsein dafür zu haben, hilft schon sehr, den Prozess zu de-emotionalisieren.
Für das Gelingen des Übertrags der Firma in die nächste Generation gibt es natürlich viele Faktoren.
Damit die Nachfolge erfolgreich für alle Beteiligten verläuft, braucht es aber vor Allem die Bereitschaft, immer wieder in den Austausch und die Kommunikation miteinander zu gehen - auch, wenn die Nerven gespannt sind, einige Dinge sicher mehrfach angesprochen werden müssen und der Austausch über mehrere Jahre erfolgen muss.
Da ein solcher Dialog oft schon mit reinen Familienthemen eine große Herausforderung ist, ist eine externe und vor allem neutrale Begleitung und Moderation dieser Gespräche durch einen Berater, der den Prozess nicht nur emotional, sondern auch inhaltlich strukturieren kann, eine große Erleichterung für Inhaber und Nachfolger.
Ein gutes Beispiel für solch ein heikles Thema ist die Altersvorsorge des Inhabers. Spricht der Berater das Thema neutral zum richtigen Zeitpunkt an und erklärt Notwendigkeiten und Handlungsoptionen, fällt das Gespräch darüber viel leichter, als wenn der Inhaber sich allein dazu bringen muss.
Unterschätzen Sie also die Kommunikation nicht und lassen Sie den Prozess der Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen strukturieren und begleiten. Eine Erstberatung bietet auch die jeweilige IHK Unternehmensnachfolge.
Möchten Sie weitere Informationen erhalten? Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch mit mir.
Die folgende Checkliste gibt Ihnen die wichtigsten Punkte und Tipps an die Hand, damit Ihre Nachfolgeplanung erfolgreich funktionieren kann. Und: jede Nachfolge ist individuell - für eine detaillierte Beratung, die ganz genau zu Ihnen passt, können wir uns gerne unterhalten.
Jetzt lächeln Sie sicher, aber der Tag, an dem Sie nicht in Ihr Unternehmen gehen, wird eventuell nicht leicht. Deshalb ist es wichtig, dass Sie einen Plan für die Zeit haben, wenn Sie nicht mehr Unternehmer und Inhaber sind.
Im Idealfall haben Sie 2-3 Hobbys, planen schon, welche Freunde Sie auf der Welt besuchen werden, haben mehrere Anfragen für Beratungsmandate in befreundeten Firmen und freuen sich darauf, loszulegen Dann müssen Sie sich keine Gedanken machen - Ihr Ziel ist bereits vor Ihrem inneren Auge - Sie können losgehen.
Den meisten Inhabern geht es aber gar nicht so. Durch die lange Zeit in Ihrem Unternehmen sind sie tief in ihm verwurzelt und haben wenig Zeit für andere Beschäftigungen, Hobbys oder Freunde gehabt. Die Firma gibt Ihnen Halt und Antrieb und füllt Ihre Tage.
Ein Symbiose. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich ein Bild Ihrer Zukunft ohne Ihre Firma machen können. Starten Sie mit der Entwicklung dieses Bildes. Ein schönes Ziel macht den Weg einfacher, versprochen.
Das ist kein angenehmes Thema für Sie. Oft ist es innerhalb der Familie tabu und schwelt unter der Oberfläche. Es startet bei der großen Frage nach dem Wert Ihres Unternehmens und entwickelt sich weiter, wenn es um Teilkäufe, Kredite, Ihre Altersvorsorge (haben Sie die?) und das Erbe geht.
Normalerweise möchte man das Thema nicht live mitbekommen - als Inhaber verlieren Sie aber eventuell viel Geld, wenn Sie die Fragen nicht zu Lebzeiten beantworten.
Übergeben Sie diese Aufgabe - in neutrale und erfahrene Hände.
Wissen Sie, wer Sie zu steuerlichen, erbrechtlichen und vertraglichen Fragen gut berät?
Ein heißes Eisen. Möglicherweise ist es dieses Mal nicht Ihr enger Vertrauter, mit dem Sie sonst alles besprechen. Also nicht Ihr langjähriger Steuerberater oder Ihr Anwalt. Es sei denn, beide kennen sich mit steueroptimierter Nachfolgeplanung aus, machen sie regelmäßig und arbeiten beide neutral für Sie und den Nachfolger.
Ansonsten beauftragen Sie bitte jemand anderen und lassen den mit Ihrem Steuerberater zusammen arbeiten. Denn sonst verlieren Sie Zeit, Geld und im schlimmsten Fall das Vertrauen Ihres Nachfolgers.
Bitte denken Sie nicht, dass Ihre Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und die Banken sich keine Gedanken machen und alles klar für sie ist. Solange der Übergabeprozess für Sie unklar ist, ist er das auch für alle Beteiligten um sie herum und Unsicherheit führt immer zu eigenen Vorstellungen und Ängsten und
blockiert.
Kommunizieren Sie in regelmäßigen Abständen zusammen mit dem Nachfolger den Fortschritt des Prozesses firmenintern und auch nach außen. Das vermittelt Sicherheit, schafft Vertrauen, verhilft Ihnen zu besseren Bewertungen bei Ihren Banken und hilft Ihnen, zum Ziel zu kommen.
Gibt es diese Person? Haben Sie beide schon dazu gesprochen und Ihre Vorstellungen dazu ausgetauscht? Wissen Sie, was Ihnen rund um die Übergabe wichtig ist und was dem Nachfolger wichtig ist?
Zu 100% sind die Bilder und Vorstellungen zur Übergabe in Ihrem Kopf anders, als die im Kopf Ihres Nachfolgers. Zwei völlig
unterschiedliche Landkarten. Gerade innerhalb der Familie fällt es schwer, diese Unterschiede und Bedürfnisse anzusprechen, denn jetzt treffen berufliche Aspekte auf altbekannte familiäre Abläufe und Erwartungen und vermischen sich. Tauschen Sie sich jetzt dazu aus - damit Ihr Weg derselbe bleibt und Sie gemeinsam ins Ziel kommen.
Ihr Nachfolger sollte das Timing kennen, es absegnen und seine Planung angepasst haben. 3-5 Jahre sind ein gutes Maß, müssen aber auch im Laufe der Nachfolgeumsetzung weniger werden.
Dieser Tipp hängt eng mit dem ersten Punkt der Checkliste zusammen. Wenn Sie ein Ziel haben, wissen Sie auch, wann Sie es erreichen möchten. Dazu brauchen Sie eine konkrete Zeitplanung. Die ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren und sollte gut ausgearbeitet werden.
Sonst drehen Sie sich einmal um und es sind wieder 3 Jahre vorbei. Nicht gut für Sie und nicht gut für den Nachfolger. Der möchte schließlich auch Planungssicherheit für seine Leben und nicht erst im Rentenalter übernehmen. Und Sie möchten nicht als Greis aus der Firma direkt in eine Altenresidenz wandern. Übertrieben, sagen Sie? Das passiert sehr häufig genau so.
Es muss ja nicht gleich in einer Vendetta enden, aber einzelne Familienmitglieder, die offen oder im Hintergrund gegen die Entscheidung arbeiten, können den Prozess langfristig stoppen oder zum Scheitern bringen. Hier verliert die Ratio oft gegen Gefühle - und Sie spielen plötzlich die Hauptrolle in Ihrem eigenen Buddenbrocks Roman. Ignorieren Sie solche Dinge nicht und lösen Sie sie nicht allein. Starten Sie begleitete Gespräche mit einem erfahrenen Coach oder Moderator, die eine gute Lösung für alle zum Ziel haben.
Eine Familienverfassung ist ein guter Schritt in Richtung erfolgreicher Nachfolge.
Überlegen Sie: Sie setzen sich mit dem Nachfolger und den restlichen Familienmitgliedern zusammen an einen Tisch und besprechen den Ablauf und alle wichtigen Details der Nachfolge und Führung Ihres Unternehmens miteinander. Jeder kann sagen, was ihm oder ihr wichtig ist. Es wird gehört und besprochen und eine Lösung gefunden, mit der alle einverstanden sind.
Sie entwickeln die Landkarte für die Zukunft Ihres Unternehmens zusammen mit allen, die eine Rolle darin spielen und daran Interesse haben.
Mit dem Verfassen, Verschriftlichen und dem Unterschreiben bekommt dieses Stück Papier eine sehr besondere Rolle und Bedeutung im Prozess. Etwas, auf das sich alle verlassen können und was für viele Jahre gültig sein kann. Richtig gemacht, ist die Familienverfassung ein mächtiges Instrument für eine gelungene Nachfolge.
Eine Begleitung durch Beratung in der Nachfolgeplanung kostet Geld. Eine gescheiterte Nachfolge kostet vielleicht das ganze Unternehmen.
Eine neutrale Begleitung beim Nachfolgeprozess behält den Überblick, strukturiert und begleitet wichtige Gespräche. Planen Sie sie ein? Viele Tipps beinhalten eine externe Beratung und natürlich kostet das Geld. Aber eine gescheiterte Nachfolge kostet vielleicht das ganze Unternehmen.
Eine neutrale Begleitung beim Nachfolgeprozess
Keine Planung des Inhabers für die Zeit nach dem Unternehmensverkauf und deshalb Vermeidung dieses Schritts. Fehlende Eignung einiger Nachfolger und eine starke Verpflichtung, zu übernehmen. Fehlende Zielvorstellung bei Inhaber und Nachfolger zu Zeitplanung, Rollen und Aufgabenbereichen, Kaufpreis und Kaufpreiszahlungen und Unternehmenswert. Vermischung der familiären und betrieblichen Rollen und daraus entstehende Konflikte. Fehlende Konfliktbegleitung und fehlende Kommunikationsregeln. Eine fehlende Projektplanung für den Nachfolgeprozess. Unterschiedliche Vorstellungen für die Unternehmensführung und Unternehmensstrategie.
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